Wenn die Ferse beim Gehen schmerzt oder die Achillessehne gereizt reagiert, wird das Gehen für Betroffene zur Qual. Zu den häufigsten Krankheitsbildern gehören der 1. Fersensporn und 2. die Achillodynie. Dr. Linda Mergner, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie bei ortho sport, ist spezialisiert auf fußorthopädische Fragestellungen und klärt auf.
Fersensporne entstehen meist durch eine Überbelastung des Fußes. Dabei können kleine Verletzungen zwischen Fersenbein und Achillessehne entzündliche Areale entstehen lassen. Der Körper reagiert auf derartige, wiederholt auftretende Entzündungen, indem er das betroffene Gewebe umbaut, bis es verknöchert. Es entsteht ein dornähnlicher, knöcherner Auswuchs am Fersenbein. Auch Fußfehlstellungen und Übergewicht können die Entstehung eines Fersensporns begünstigen.
In der Fußorthopädie unterscheidet man:
Die Achillodynie entsteht häufig durch eine Überlastung der Achillessehne. Insbesondere Sporttreibende sind davon betroffen. Ursachen sind oft starke Lauf- und Sprungbelastungen, Trainingseinheiten auf ungewohntem Terrain oder ein nicht ausreichender Trainingszustand. Auch Menschen mit Übergewicht, rheumatischen Erkrankungen und Fußfehlstellungen können Achillodynie entwickeln.
Dr. Linda Mergner, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie bei ortho sport, und spezialisiert auf fußorthopädische Fragestellungen, sieht diese häufig auftretenden Beschwerdebilder als Aufgabengebiet der konservativen Therapie. „Fersensporne, dorsal wie plantar, und ebenso eine Plantarfasziitis sollten gar nicht operativ behandelt werden. Hier lassen sich stattdessen bewährte konservative Therapien einsetzen. Bei einer Haglundferse oder einer Achillodynie empfiehlt sich eine OP nur, wenn sie konservativ austherapiert sind oder die Gefahr einer Achillessehnenruptur besteht.“
Das erste Mittel der konservativen Therapie sind orthopädische Schuheinlagen und exzentrische Eigenübungen zur Kräftigung und Dehnung des betroffenen Areals. Die Fußspezialistin erklärt: „Zu den modernen Therapieformen gehört neben der Röntgenreizbestrahlung die Infiltration mit Hyaluronsäure oder ACP, einer Form der Eigenbluttherapie. Gute Erfolge kann auch die Stoßwellentherapie zeigen.“ Und auch der Schmerz ist in den Griff zu bekommen. Während Cortison nur in Ausnahmefällen verschrieben wird, kann die Verordnung entzündungshemmender Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac sinnvoll sein.