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Interdisziplinäre Diagnose, bestmögliche Behandlung

MRT-Untersuchung: Wann ist sie sinnvoll?

Für viele Patienten stellt eine MRT-Untersuchung ein bedeutendes Ereignis dar. Oft dauert es eine Weile, bis ein Termin verfügbar ist, und die Untersuchung selbst wird mit einer gewissen Nervosität erwartet. Hinzu kommt, dass die meisten Patienten nur schwer einschätzen können, was die Ergebnisse für ihre Therapie bedeuten. Bei ortho sport in Coburg ist die Situation anders. Seit 2015 ermöglicht eine Teil-Berufsausübungsgemeinschaft (TBAG) zwischen Radiologen und Orthopäden, die „ortho mrt coburg TBAG“, eine effiziente und zeitnahe Terminvergabe sowie präzise Diagnosen dank modernster Bildgebungstechnologie.

Dr. Birgit Hablawetz, Fachärztin für diagnostische Radiologie bei ortho mrt coburg, erklärt: „Die Zusammenarbeit zwischen Radiologen und Orthopäden sorgt für optimierte Untersuchungsergebnisse. Während der Radiologe Auffälligkeiten in der Bildgebung besser erkennt, bringt der behandelnde Orthopäde seine patientenbezogenen Kenntnisse in die Beurteilung dieser Auffälligkeiten ein. Kurz gesagt, erkennen wir gemeinsam die für den Patienten relevanten Problempunkte.“

Dies ist besonders wichtig, da nicht jede im MRT sichtbare Auffälligkeit auch eine behandlungsbedürftige Relevanz hat. Dr. Dirk Rothhaupt, Facharzt für Orthopädie, hebt hervor, dass die exakte Fragestellung für die MRT-Untersuchung entscheidend ist. „Die Magnetresonanztomografie ist ein hochkomplexes Verfahren, das individuell auf den Patienten ausgerichtet wird. Es muss eine genaue Fragestellung vorliegen, um die optimale Untersuchungsplanung vornehmen zu können – also etwa die Wahl der Spule oder die spezifische Planung der einzelnen Untersuchungssequenzen. Erst eine präzise Untersuchungsfrage liefert auch relevante Antworten. Gibt es sie nicht, findet man alles mögliche im Bild, aber eben nicht zwingend das Relevante.“ Ohne einen spezifischen Befund besteht dann nämlich das Risiko, dass tatsächlich wichtige Befundbausteine übersehen werden.

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Am konkreten Beispiel: Ein Patient hat starke Schmerzen im unteren linken Rückenbereich. Ein MRT der Lendenwirbelsäule mit der Fragestellung „„Akuter Kreuzschmerz, MRT der Lendenwirbelsäule“ zeigt einen rechtsseitigen Bandscheibenvorfall zwischen dem 1. und 2. Lendenwirbelkörper. Eine dem Befund entsprechende Therapieplanung wird vorgenommen. Doch der Schmerz „unten links“ und der Vorfall „oben rechts“ stehen in keinem Zusammenhang. Und so bleibt der Schmerz bestehen, tatsächlich ausgelöst durch eine akute Entzündung des Iliosakralgelenks. Dr. Rothhaupt erklärt: „Die für den radiologischen Kollegen notwendige Fragestellung hätte lauten müssen: ‚Akuter Kreuzschmerz untere LWS linksseitig. Bitte MRT der unteren LWS unter Einbeziehung des linken ISG.‘ Sie hätte eine völlig andere Untersuchungsplanung nach sich gezogen und somit eine völlig andere Interpretation der Auffälligkeiten.“ Erst die richtige Frage führt zur bestmöglichen Therapie. Soweit aus medizinischer Sicht.

Viele Patienten stellen allerdings – auch aus wirtschaftlichen Gründen – die berechtigte Frage, ob eine MRT-Untersuchung überhaupt notwendig ist. Die Kosten für die MRT-Diagnostik stehen ihrer medizinischen Sinnhaftigkeit gegenüber. Dr. Hablawetz bestätigt: „Natürlich wägen Krankenkassen und Patienten Aufwand und Nutzen miteinander ab.“ Oft können bereits Tastbefunde oder kostengünstigere Bildgebungsverfahren ausreichen. Doch in manchen Fällen bietet die MRT die einzige Möglichkeit, danke ihrer Bildgebungsqualität und der damit verbundenen erweiterten diagnostischen Möglichkeiten eine diagnostische Lücke zu schließen.

Dr. Rothhaupt ergänzt: „Als Fachärzte beraten wir aus medizinischer, nicht aus wirtschaftlicher Sicht. Manchmal kann es sinnvoll sein, diese diagnostische Lücke aus eigener Entscheidung heraus zu schließen. Wir erleben das häufig bei Freizeit- und Leistungssportlern, die für eine schnelle Wiederherstellung ihrer Leistungsfähigkeit auf eine frühzeitige und exakte Diagnostik Wert legen und eine MRT als individuelle Gesundheitsleistung in Anspruch nehmen.“ So auch im Fall einer Patientin, die nach einem Skiunfall über Knieschmerzen klagte. Eine erste Untersuchung deutete auf eine Innenbandzerrung hin. Der Patientin wurde für eine größere diagnostische Sicherheit in Kenntnis ihrer Vorgeschichte jedoch eine MRT-Untersuchung empfohlen. In der Bildgebung zeigte sich schließlich eine nicht verschobene Fraktur des Wadenbeinköpfchens. Dank dieser präzisen Diagnose konnte die richtige Behandlung eingeleitet werden. Das therapeutische Vorgehen sah somit vollkommen anders aus als nach der rein körperlichen Untersuchung. Nach nur sechs Wochen stand die Patientin wieder auf Skiern.

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Dr. Hablawetz betont die Bedeutung einer frühzeitigen und genauen Diagnostik, insbesondere im Profisport. „Wer optimale Heilungschancen wünscht, muss zum einen schnellstmöglich und zum anderen mit der richtigen Therapie beginnen. Im Profisport ist die MRT unter einer präzisen Fragestellung in der frühestmöglichen Phase einer der wichtigsten Bausteine für ein frühzeitiges return to play.“ Im Ergebnis gilt: Eine frühzeitige MRT-Untersuchung mit dem richtigen Fokus und einer interdisziplinären Befundung kann einen wesentlichen Grundstein für eine Therapie mit bestmöglicher Heilungschance legen.

Neueste MR-Gerätegeneration sorgt für optimale Bildqualität

Das im Coburger stadthaus von ortho sport installierte Siemens Magnetom Free.Max gehört zur jüngsten Generation der MR-Tomografen. Es besitzt eine bislang weltweit einmalige 80 cm breite Röhre und arbeitet mit einer sehr niedrigen Feldstärke von 0,55 Tesla. Als solches bietet es Patienten den Vorteil einer sehr kurzen Untersuchungsdauer von nur 15 bis 20 Minuten. Zugleich liefert es eine optimale Bildqualität, die erweiterte diagnostische Möglichkeiten eröffnet. Erstmals ist mit dieser Gerätegeneration auch die Kontrolluntersuchung von Patienten mit Totalendoprothesen (TEP) möglich. Die Untersuchung selbst ist angenehm hell und gibt dem Patienten durch die Zuführung eines milden Frischluftstroms ein Gefühl von nahezu uneingeschränkter Bewegungs- und völliger Atemfreiheit.

ortho sport gehört zu den ausgewählten Praxen in Deutschland, die bereits über diesen hochmodernen MR-Tomografen verfügen und wurde wiederholt eingeladen, die fachärztlichen Erfahrungen mit dem Gerät mit anderen Experten aus Orthopädie, Radiologie und Medizintechnik zu teilen. Aufgrund der großen Resonanz wurde der Einsatz des Magnetom-Geräts in der Coburger Praxis auch im Herbst 2023 als „Best practice“-Fall auf zwei internationalen Fachtagungen des Herstellers Siemens in Chicago und Wien vorgestellt.

Weitere Informationen finden Sie in unserer MRT-Themenbroschüre.

Über die Experten

Dr. Birgit Hablawetz ist Fachärztin für diagnostische Radiologie und hat sich auf die Befundung besonders komplexer Krankheitsbilder spezialisiert.

Dr. Dirk Rothhaupt ist Facharzt für Orthopädie, Psychotherapie und Sportmedizin und betreut seit über 30 Jahren nationale und internationale Spitzenathleten.

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