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Wenn jeder Schritt zur Qual wird

Fersensporn, Plantarfasziitis und Achillodynie

Wenn die Ferse beim Gehen schmerzt oder die Achillessehne gereizt reagiert, wird das Gehen für Betroffene zur Qual. Zu den häufigsten Krankheitsbildern gehören der 1. Fersensporn und 2. die Achillodynie. Dr. Linda Mergner, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie bei ortho sport, ist spezialisiert auf fußorthopädische Fragestellungen und klärt auf.

1. Wie ein Dornenstich: Fersensporn

Fersensporne entstehen meist durch eine Überbelastung des Fußes. Dabei können kleine Verletzungen zwischen Fersenbein und Achillessehne entzündliche Areale entstehen lassen. Der Körper reagiert auf derartige, wiederholt auftretende Entzündungen, indem er das betroffene Gewebe umbaut, bis es verknöchert. Es entsteht ein dornähnlicher, knöcherner Auswuchs am Fersenbein. Auch Fußfehlstellungen und Übergewicht können die Entstehung eines Fersensporns begünstigen.

In der Fußorthopädie unterscheidet man:

  • den dorsalen, also den hinteren, am Ansatz der Achillessehne lokalisierten, und
  • den plantaren, also den unteren, an der Plantarfaszie sitzenden, Fersensporn.
  • Ursache für diesen ist eine wiederkehrende Entzündung der Platarfaszie, die als Sehnenplatte das Fußgewölbe aufspannt. Hierbei spricht man von einer Plantarfasziitis.
  • Die Haglundferse (Haglundexostose) ist eine Formvariante des Fersenbeins. Ein Teil des Fersenbeins ist dabei stark vorgewölbt und bildet ein Überbein, das die Achillessehne irritieren kann. Häufig entwickelt sich in der Folge auch eine Schleimbeutelentzündung oder eine Verkalkung am Achillessehnenansatz, der hintere/obere Fersensporn.
  • Der stechende Schmerz, der typisch für alle Formen des Fersensporns ist, entsteht beim Auftreten und/oder im Schuh durch den Druck auf das Gewebe, das den Sporn umgibt.

2. Schmerzsyndrom der Achillessehne: Achillodynie

Die Achillodynie entsteht häufig durch eine Überlastung der Achillessehne. Insbesondere Sporttreibende sind davon betroffen. Ursachen sind oft starke Lauf- und Sprungbelastungen, Trainingseinheiten auf ungewohntem Terrain oder ein nicht ausreichender Trainingszustand. Auch Menschen mit Übergewicht, rheumatischen Erkrankungen und Fußfehlstellungen können Achillodynie entwickeln.

Dr. Linda Mergner, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie bei ortho sport, und spezialisiert auf fußorthopädische Fragestellungen, sieht diese häufig auftretenden Beschwerdebilder als Aufgabengebiet der konservativen Therapie. „Fersensporne, dorsal wie plantar, und ebenso eine Plantarfasziitis sollten gar nicht operativ behandelt werden. Hier lassen sich stattdessen bewährte konservative Therapien einsetzen. Bei einer Haglundferse oder einer Achillodynie empfiehlt sich eine OP nur, wenn sie konservativ austherapiert sind oder die Gefahr einer Achillessehnenruptur besteht.“

Das erste Mittel der konservativen Therapie sind orthopädische Schuheinlagen und exzentrische Eigenübungen zur Kräftigung und Dehnung des betroffenen Areals. Die Fußspezialistin erklärt: „Zu den modernen Therapieformen gehört neben der Röntgenreizbestrahlung die Infiltration mit Hyaluronsäure oder ACP, einer Form der Eigenbluttherapie. Gute Erfolge kann auch die Stoßwellentherapie zeigen.“ Und auch der Schmerz ist in den Griff zu bekommen. Während Cortison nur in Ausnahmefällen verschrieben wird, kann die Verordnung entzündungshemmender Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac sinnvoll sein.

Über die Expertin: Dr. Linda Mergner ist Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie. Sie hat sich auf die konservative und operative Behandlung von Erkrankungen des Fußes und der Hand spezialisiert.