Kontinuierliche Fort- und Weiterbildungen sind bei FachärztInnen ein wichtiger Bestandteil der Berufsausübung. Neue medizinische und therapeutische Erkenntnisse werden dabei verankert, neues Theoriewissen in die Praxis umgesetzt und sich bewährende, innovative Verfahren in das eigene Leistungsspektrum eingebunden. „Aus diesem Grund fiel für uns die Entscheidung für die Ausbildung zum ärztlichen Osteopathen“, erläutert Dr. Brigitta Bär-Rothhaupt, die ihren Zusatztitel „Ostheopatic Doctor“ im Rahmen einer mehrjährigen Ausbildung erworben hat und ihre PatientInnen am Praxisstandort Kronach seit diesem Jahr mit zusätzlicher Fachexpertise betreut. Ein Kompetenzzuwachs, den auch Dr. Dirk Rothhaupt mit dem gleichen Zusatztitel ins Leistungsspektrum von ortho sport coburg zentrum einbringt.
„Die Osteopathie dient dem Erkennen von Funktionsstörungen“, erklärt Dr. Bär-Rothhaupt mit Blick auf die therapeutische Bedeutung des Fachbereichs. „Nach dem osteopathischen Grundverständnis behandeln wir also nie nur einzelne Symptome, sondern setzen immer daran an, die tatsächlichen Ursachen von Beschwerden zu verstehen und diese gezielt zu behandeln.“ Das Ziel einer osteopathischen Behandlung ist, Funktionsstörungen und daraus resultierende Blockaden zu lösen und den Körper dabei zu unterstützen, seine Selbstheilungskräfte anzukurbeln. Die Fachärztin erklärt, wie Funktionsstörungen entstehen: „Unser Organismus besteht aus unzähligen Strukturen, die über Faszien direkt oder indirekt miteinander zusammenhängen. Faszien sind dünne Bindegewebshüllen, die diese Strukturen umgeben. Weil sie den gesamten Organismus verbinden, können sie auch funktionelle Störungen von A nach B übertragen, obwohl beide Orte nichts miteinander zu tun haben. Stark vereinfacht formuliert: Ein Schmerz im Nacken kann durch eine Fehlstellung im Fuß entstehen. Solche Zusammenhänge gilt es zu entschlüsseln und aufzulösen.“
Die Osteopathie bezieht dafür ganz gezielt auch viszerale Strukturen, also die inneren Organe, ins Therapiekonzept mit ein. Die Behandlung selbst wird ausschließlich mit den Händen vorgenommen und bedient sich spezieller manueller Techniken, mit denen der Körper sehr feinfühlig, manchmal auch durch ganz kleine, kaum spürbare Handgriffe therapiert wird. Dieser tendenziell sanften Behandlung mangelt es jedoch nicht an therapeutischer Zielgerichtetheit. Die Osteopathie zeigt ihre besondere Behandlungsstärke bei allen funktionellen Störungen, die Beschwerden im Stütz- und Bewegungsapparat auslösen. Sie kann als erste Maßnahme, aber auch begleitend zu anderen Therapieformen eingesetzt werden – klassischerweise bei chronischen Wirbelsäulenbeschwerden, zur Nachbehandlung von Sportverletzungen und insbesondere nach größeren Gelenkoperationen wie Kreuzbandeingriffen, Endoprothesenimplantationen und fußchirurgischen Eingriffen. Sie ist eine hervorragende Ergänzung zu den orthopädischen Therapieverfahren, die im gleichen Umfeld angesiedelt sind: Akupunktur, Neuraltherapie und manuelle Therapie.
Der entscheidende Vorteil liegt in der ganzheitlichen Herangehensweise, die dank der Kompetenzbündelung von Orthopädie und Osteopathie besonders effektiv zum Tragen kommt. „Wir betrachten die Beschwerden unserer Patienten nicht losgelöst vom Menschen und seinen Lebensumständen“, betont Dr. Bär-Rothhaupt ihr Behandlungsverständnis.
„Der besondere Vorteil der Verbindung aus Orthopädie und Osteopathie besteht darin, dass wir als geschulte Orthopäden über jahrelange Erfahrungen verfügen, was etwa Bewegungseinschränkungen oder Schmerzmuster anbetrifft. Wir können diese nun mit einem deutlich umfangreicheren Set an therapeutischen Möglichkeiten erkennen und gezielt behandeln.“