Auf eine persönliche Empfehlung ist Verlass. Wenn es um wichtige Entscheidungen geht, fragen wir gerne Familie, Freunde oder Kollegen um Rat. Das gilt insbesondere bei der Wahl des „richtigen“ Arztes. Aus dem Prinzip der persönlichen Weiterempfehlung haben Bewertungsportale wie Jameda oder Sanego ein Geschäftsmodell gemacht. Schwierig daran ist allerdings, dass man nicht beurteilen kann, welche Motivation den dort abgegebenen Bewertungen zugrunde lag und welche Faktoren in der jeweiligen Situation eine Rolle gespielt haben. Ein zweiter Aspekt behandelt die komplexe Frage: Was ist eine gute ärztliche Versorgung? Das Problem bei der Beurteilung ist, dass das subjektive Empfinden einer guten Behandlung aus Sicht der PatientInnen nicht gleichbedeutend sein muss mit dem fachlichen Verständnis der behandelnden ÄrztInnen.
Am Beispiel: Ein Patient klagt über Schmerzen am Bein. Nach der Versorgung mit Schmerzstillern freut er sich über seine wiedererlangte Beschwerdefreiheit. Die Abklärung der medizinischen Ursache jedoch muss dafür gar nicht zwingend stattgefunden haben. Aus ärztlicher Sicht ein mangelhaftes Ergebnis. Aus Patientensicht ein Erfreuliches. Das Gleiche gilt im umgekehrten Fall: Eine sehr gründliche Abklärung möglicher Schmerzauslöser auf physischer wie psychischer Ebene mag dazu führen, dass der Patient ohne nachhaltig spürbare Verbesserung seiner Befindlichkeit die Praxis wieder verlässt. Die Ursachenabklärung braucht ihre Zeit, eine Wiedervorstellung mag notwendig sein. Aus ärztlicher Sicht eine einwandfreie Vorgehensweise, die auf eine nachhaltige Besserung ausgerichtet ist. Aus Patientensicht ein Arztbesuch, „den man sich hätte sparen können“?
Im Fachbereich Orthopädie lässt sich diese Herausforderung beispielhaft so auf den Punkt bringen: Schmerzen zu lindern, ist eines der vornehmlichen Ziele jeder Behandlung. Die Schmerzbehandlung ist jedoch nur ein Teil der Aufgabenstellung. Daneben gibt es eine Vielzahl von Aspekten, die für eine nachhaltige Therapie entscheidend sind. Ganz wichtig dabei: Nicht alle akuten und insbesondere chronische Beschwerden lassen sich durch nur einen Praxisbesuch beheben.
Therapie ist ein schrittweiser Prozess, und wir verstehen uns als vertrauensvolle BegleiterInnen auf dem Weg der optimalen Therapiegestaltung. Jede/r PatientIn kommt mit ihrem/seinem persönlichen Empfinden und individuellen Bedürfnis zu ortho sport. Unser Fachsprechstundenkonzept ist darauf ausgelegt, dass unsere PatientInnen für ihre Fragestellung möglichst rasch und ganz spezifisch in der jeweiligen Fachsprechstunde behandelt werden. Für akute Beschwerden halten wir Akuttermine und eine Unfallsprechstunde bereit.
Bei der Behandlung zu allen Sprechzeiten lautet unsere Leitfrage: Wie können wir unseren PatientInnen sofort helfen – und was müsste ggf. mittel- und langfristig geschehen, um ihre/seine Beschwerden zu lindern oder zu beheben? Und dennoch: Auch, wenn wir etwas aus ärztlicher Sicht nach bestem Wissen und Gewissen und mit dem Anspruch einer nachhaltigen Behandlung tun, mag es sich aus Patientensicht anders anfühlen.
Bewertungen auf Bewertungsportalen spiegeln diese Innenperspektive wider und lassen sich deshalb nicht pauschal auf alle anderen Menschen übertragen. Das soll nicht heißen, dass man generell nicht glauben soll, was dort geschrieben steht. Es soll nur heißen, dass es mit Vorsicht zu bewerten ist. Menschen, persönliche Beschwerden und Behandlungssituationen lassen sich nicht vergleichen. Und genau dafür sind wir ÄrztInnen geworden: um Sie individuell zu behandeln.
Auf Ihre persönliche Rückmeldung legen wir größten Wert und freuen uns, wenn Sie Ihre Meinung mit uns und anderen teilen möchten. Nur so werden wir besser und bleiben die ÄrztInnen Ihres Vertrauens. Und ganz klar: Wir freuen uns über jede positive Online-Bewertung (weil sie von Ihnen stammt und nicht von uns) und nehmen jedes negative Feedback ernst.
Vielen Dank für Ihre Offenheit!